Es begann im November 2006, als der Hausarzt Eileen nach einer Routineblutuntersuchung nach dem Blick auf deren Blutwerte sofort ins Klinikum Aschaffenburg überwies. Nach einer neuerlichen Blutuntersuchung erhärtete sich der Verdacht und Eileen wurde sofort in die Uni Klinik Frankfurt überwiesen.

Dort, nach einer Knochenmarkpunktion wurde es bestätigt. Leukämie vom Typ ALL lautete die Diagnose. Unbehandelt führt diese Blutkrebsvariante in wenigen Wochen und Monaten unweigerlich zum Tod, weil sich die weißen Blutkörperchen ("leukós" auf griechisch weiß, "haima" Blut) rasant im Knochenmark ausbreiten und dort die normale Blutbildung verhindern. Die "akute lymphoblastische Leukämie" ist bei 40 bis 50 Prozent der Erwachsenen und bei 80 Prozent der Kinder mit intensiver Chemotherapie heilbar. So war die Familie bei aller Sorge um Eileen optimistisch, "wir behandeln nach bewährtem Fahrplan", hatten die Ärzte versichert. Die erste Woche auf Station hatte die kleine Patientin auch gut überstanden, mit vier Wochen ambulanter Chemotherapie sollte die Reise zur Genesung weitergehen.

"Stattdessen hatten wir einen Totalschaden", deutet die Mutter die höllische Achterbahnfahrt der Gefühle an.

Als Folge der medikamentösen Behandlung kam es im Gehirn zu einer Thrombose mit massiver Hirnblutung. Es begann ein Wettlauf mit der Zeit, den das Mädchen zu verlieren drohte. Es galt, die Blutung unbedingt zu stoppen, was die Ärzte mit einem Balanceakt zwischen Blutverdickung und - gerinnung versuchten. Scheinbar vergeblich, nach zwei Tagen waren bereits zwei Drittel von Eileens Kopf mit Blut gefüllt. Zehn Prozent gaben ihr die Ärzte als Überlebenschance und bereiteten die Eltern auf den endgültigen Abschied von ihrer Tochter vor.

„Sie wird wohl nicht mehr aufwachen", haben die Ärzte gesagt, als die kleine Eileen nach einer Hirnblutung ins Koma gefallen war. Zwei Tage lang wichen die Eltern nicht vom Bett ihrer an Leukämie erkrankten Tochter und bangten um deren Leben.

Doch Eileen wollte leben. Am dritten Tag schlug die Siebenjährige die Augen wieder auf. Das Mädchen hatte alle Haare verloren, aber das ist gar nichts gegen die Strapazen, die sie im Kampf gegen die Leukämie und im Kampf um ihr Leben ertragen muss. Sie war nach der Thrombose halbseitig gelähmt und saß drei Monate lang im Rollstuhl, bis sie mit intensiver Physiotherapie und unbändigem Willen wieder Laufen lernte.

Während der Dauertherapie zur Heilung der ALL wurde am 28.03.08 festgestellt, dass Eileen eine neue Leukämieerkrankung hat. Diagnose: AML (akute myeloische Leukämie). Da sie die Vorerkrankung ALL schon hatte wurde sie sofort auf eine Stammzelltransplantation vorbereitet, die am 25.06.08 auch durchgeführt wurde.

Am 02.01.2009 erlag Eileen nach allen Strapazen und trotz tapferen Kampfes ihrer heimtückischen Krankheit